Praxis Dr. med. Markus Mauderli

Facharzt FMH für HNO-Krankheiten, Hals- und Gesichtschirurgie
Baslerstrasse 72, 4600 Olten
T: 062 5593931, E-Mail:

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Mandeloperation, Tonsillektomie, Tonsillotomie, Adenotomie


Man unterscheidet zwischen den beiden Gaumenmandeln (Tonsillen) und den Rachenmandeln (Adenoid). Je nach Beschwerden und Krankheitszeichen müssen nur die Rachenmandeln oder auch die Gaumenmandeln entfernt werden. Vergrösserte Rachenmandeln können bei Kindern die Nasenatmung beeinträchtigen. Dies kann zu Schnarchen, häufigen Erkältungen und Entzündungen der Nasennebenhöhlen und des Mittelohres führen. Die Rachenmandeln können auch die Tube (Durchgang zum Mittelohr) verschliessen. Ist die Tube während längerer Zeit nicht durchgängig, entsteht ein Paukenerguss (Flüssigkeit, Sekret im Mittelohr), was zu einer Schwerhörigkeit führen kann. In diesen Fällen ist die Einlage von sogenannten Paukenröhrchen ins Trommelfell zu empfehlen.
In den Gaumenmandeln kann sich eine chronische Entzündung entwickeln. Diese äussert sich durch häufige Halsschmerzen und/oder wiederholte Anginen. In diesem Fall ist eine Tonsillektomie zu empfehlen. Bei sehr grossen Gaumenmandeln können vorallem bei Kindern nächtliche Atemstörungen (obstruktives Schlafapnoe-Syndrom) und Schwierigkeiten beim Essen auftreten. Wenn nicht gleichzeitig eine chronische Mandelentzündung vorliegt, kommt hier eine teilweise Entfernung der Mandeln (Tonsillotomie) in Frage.
Diese Operationen erfolgen grundsätzlich in Narkose.



Dauer des Spitalaufenthaltes

am 2. bis 3. Tag nach der Operation.


Arbeitsunfähigkeit

Arbeitsunfähigkeit während 2 - 3 Wochen nach Spitalaustritt.
Kein Schul-/Kindergartenbesuch: ca. 1 Woche nach Spitalaustritt.
Kein Turnen: ca. 3 Wochen nach Spitalaustritt.

Tonsillenhyperplasie
Vergrösserte Gaumenmandeln
Adenoidhyperplasie
Rachenmandeln (endoskopisches Bild)

Risiken

Am Tag nach der Operation kann Fieber auftreten. In den ersten 10 - 14 Tagen nach der Operation besteht das Risiko einer Blutung. Dieses lässt sich durch richtiges Verhalten nach der Operation stark vermindern. (s.unten). Ab dem 4. Tag nach der Operation treten häufig Ohrschmerzen auf. Sie entstehen durch eine Reizung der Halsnerven und sind ungefährlich. Das Ohr ist dabei gesund. Ohrtropfen sind nicht wirksam. Da die Wunde bei der Tonsillektomie nicht vernäht wird, bilden sich im Operationsgebiet weisse Beläge. Dies ist eine normale Erscheinung. Wenn sich in diesen Belägen Bakterien ansiedeln, kann dies zu Mundgeruch führen. Dieser lässt sich durch eine kurzzeitige Antibiotikagabe behandeln.
Nach einer Adenotomie kann bei Kindern beim Sprechen ein Luftverlust durch die Nase (offenes Näseln) auftreten. Dieses verschwindet im Verlauf einiger Tage bis Wochen wieder. Bei einigen Patienten kann sich nach der Operation vorübergehend der Geschmackssinn verändern.
In seltenen Fällen kann es zu Funktionsstörungen der Zungennerven kommen.


Verhalten nach der Operation

Nach der Operation im Spital und auch nach der Spitalentlassung ist es besser die Schmerzmittel in regelmässigen Zeitabständen und nicht nur bei stärkeren Schmerzen einzunehmen. Die Medikamente wirken bei regelmässiger Einnahme besser. Die Gesamtmenge der Medikamente lässt sich dadurch reduzieren.

Um Komplikationen (Blutungen) zu vermeiden ist folgendes zu beachten:

  • Speisen und Getränke sind nicht heiss, sondern lauwarm oder kalt zu geniessen.
  • Bis zur Kontrolle nach der Operation sind folgende Nahrungsmittel und Getränke verboten:
    • Säure- und Zuckerhaltige Speisen: z.B. Tomaten, alle frischen Früchte, Fruchtglacen, Früchtejoghurt, Salate (Essig), Konfitüre, Süssigkeiten (Schokolade, Honig).
    • Harte Speisen: Brotkrusten, Ruchbrot, Zwieback, Pommes frites, Chips, Popkorn, usw.
    • Mineralwasser (Kohlensäure, Zucker), Fruchtsäfte, Eistee mit Zitrone, Alkohol (siehe auch Ernährung nach Tonsillektomie ).
  • Mund- und Zahnpflege ohne Zahnpasta und ohne Zahnbürste. Ein desinfizierendes Mundwasser darf verdünnt benutzt werden (nicht gurgeln).
  • Keine heissen Bäder und Duschen, kein Haare waschen.
  • Keine starken körperlichen Anstrengungen (kein Heben von schweren Lasten).
  • Kein Sport.
  • Keine starke Besonnung (Strandbad).
  • Rauchen verzögert die Heilung und verstärkt das Risiko einer Blutung.
  • Nach Einlage von Paukenröhrchen darf bis zur Kontrolle kein Wasser in den Gehörgang gelangen. Sobald das Trommelfell gut verheilt ist, können die meisten Kinder wieder ohne Einschränkung schwimmen und baden.